Es gibt mehrere Szenarien, in denen eine Operation bei Brustkrebs möglicherweise nicht empfohlen wird oder nicht durchführbar ist. Diese Entscheidungen hängen von verschiedenen Faktoren ab, darunter das Stadium des Krebses, die Tumorart und der allgemeine Gesundheitszustand der Patientin. Hier sind einige der häufigsten Gründe, warum keine Operation bei Brustkrebs durchgeführt werden könnte:
1. Metastasierter Brustkrebs (fortgeschrittener Krebs)
Bei weit verbreitetem metastasiertem Brustkrebs (wenn der Krebs bereits in andere Körperregionen wie Lunge, Leber, Knochen oder Gehirn gestreut hat), kann eine Operation zur Entfernung des Tumors in der Brust nicht mehr sinnvoll sein, da die Krankheit systemisch ist und die Hauptbehandlung dann oft Chemotherapie, Hormontherapie oder gezielte Therapien sind.
In solchen Fällen konzentriert sich die Behandlung eher auf die Kontrolle des Krebses und die Linderung von Symptomen, anstatt auf die chirurgische Entfernung des Tumors.
2. Sehr hoher Tumoranteil in der Brust (inoperabel)
Wenn der Tumor zu groß oder multifokal (an mehreren Stellen in der Brust) ist und eine brusterhaltende Operation nicht möglich ist, könnte eine Mastektomie (Brustentfernung) erforderlich sein. Es gibt jedoch Fälle, in denen die Operation aufgrund des Tumorwachstums oder der Nähe zu wichtigen anatomischen Strukturen (wie großen Blutgefäßen oder Nerven) schwierig oder zu riskant sein könnte.
In einigen Fällen wird der Tumor möglicherweise zunächst mit Chemotherapie oder Strahlentherapie behandelt, um ihn zu verkleinern, bevor eine Operation durchgeführt wird (neoadjuvante Therapie).
3. Schwache allgemeine Gesundheit oder Vorerkrankungen
Bei Patientinnen mit schwerwiegenden Vorerkrankungen wie schwerem Herzleiden, schweren Atemwegserkrankungen oder anderen gesundheitlichen Problemen, die eine Operation riskant machen, könnte auf eine Operation verzichtet werden. In solchen Fällen wird eine nicht-chirurgische Behandlung wie Chemotherapie, Hormontherapie oder Strahlentherapie bevorzugt, um den Krebs zu behandeln.
4. Alter oder allgemeine Lebenssituation
Bei älteren Patientinnen oder solchen mit einer sehr eingeschränkten Lebenserwartung aufgrund von Begleiterkrankungen könnte die Operation als unnötig angesehen werden, insbesondere wenn der Brustkrebs langsam wächst oder weniger aggressiv ist. In solchen Fällen wird oft eine palliative Behandlung in Erwägung gezogen, um das Leben zu verlängern und die Lebensqualität zu erhalten, ohne den Krebs chirurgisch zu behandeln.
5. Sehr fortgeschrittene Krebserkrankung (inoperable Tumoren)
Tumoren, die in andere Organe eingewachsen sind oder die Brustwand betreffen, können manchmal nicht operiert werden, weil sie nicht mehr vollständig entfernt werden können. Hier konzentriert sich die Behandlung auf andere Therapieformen wie Strahlentherapie, Chemotherapie oder gezielte Therapien.
6. Wunsch der Patientin
In sehr seltenen Fällen, wenn eine Patientin aus persönlichen Gründen (z.B. aus Angst vor der Operation oder der Phobie vor der Entfernung der Brust) keine chirurgische Behandlung wünscht, wird in Absprache mit dem Ärzteteam eine andere Therapieform, wie z.B. eine primäre Hormontherapie oder Chemotherapie, als Option in Erwägung gezogen.
7. Nicht heilbare Tumoren
In seltenen Fällen, wenn der Tumor in einem sehr fortgeschrittenen Stadium diagnostiziert wird und eine Operation keine Heilungschancen mehr bietet, kann entschieden werden, auf eine Operation zu verzichten und sich auf andere Behandlungsoptionen zu konzentrieren, die den Krebs kontrollieren, aber nicht heilen können.
Fazit
Eine Operation bei Brustkrebs wird in der Regel vermieden oder nicht empfohlen, wenn der Krebs metastasiert ist, der Tumor inoperabel ist, die Patientin gesundheitliche Einschränkungen hat oder der Krebs zu fortgeschritten ist, um durch einen chirurgischen Eingriff geheilt zu werden. In solchen Fällen können andere Therapien wie Chemotherapie, Strahlentherapie, Hormontherapie oder gezielte Therapie zur Behandlung des Krebses eingesetzt werden.
Die Entscheidung, ob eine Operation sinnvoll ist, hängt stark von der individuellen Situation und den medizinischen Umständen der Patientin ab.