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Ratgeber Androgenetische Alopezie bei Frauen: Ursachen, Verlauf und Behandlungsmöglichkeiten

Leiden Sie gerade unter vermehrtem Haarausfall? Dann machen Sie sich sicherlich Sorgen um den weiteren Verlauf: Ist es nur ein vorübergehendes Phänomen, oder handelt es sich um eine chronische Androgenetische Alopezie bei Frauen?  Androgenetische Alopezie ist auch als erblich bedingter Haarausfall bekannt. Sie ist mit 95% der Fälle die häufigste Form des Haarausfalls bei Frauen und Männern, wobei allerdings der Verlauf bei beiden Geschlechtern unterschiedlich ist.  In diesem Ratgeber erfahren Sie alles über die Androgenetische Alopezie bei Frauen. Gerne informieren wir Sie in unserem Blog  Alopezie bei Frauen über andere Varianten der Alopezie.

Androgenetische Alopezie bei Frauen: Was ist das?

Frei übersetzt bedeutet Androgenetische Alopezie “Haarausfall durch männliche Hormone”. Bei dieser Form von Alopezie reagieren die Haarfollikel genetisch bedingt empfindlich auf männliche Hormone, sogenannte Androgene, wie insbesondere das Dihydrotestosteron (DHT). Besonders das Hormon Dihydrotestosteron hat Einfluss auf den Haarzyklus.

Der Haarzyklus dauert bei Frauen durchschnittlich 5 Jahre. Er setzt sich aus der anagenen Phase (2 bis 6 Jahre), in der das Haar wächst, der katagenen Phase (2 bis 3 Wochen), einer Übergangsphase, und der telogenen Phase (2 bis 3 Monate), in der das Haar ausfällt, zusammen. Die Überreaktion auf das Dihydrotestosteron (DHT) führt dazu, dass sich die Haarfollikel allmählich verkleinern. Dadurch wird der Wachstumszyklus verkürzt, und der Haarwuchs nimmt ab.

Grundsätzlich ist Androgenetische Alopezie bei Frauen gutartig und Bedarf aus medizinischer nicht zwingend einer Behandlung. Allerdings kann der Haarausfall vor allem bei Frauen psychischen Stress und ein vermindertes Selbstwertgefühl verursachen, weshalb Alopezie auf alle Fälle ernst genommen werden sollte.

Androgenetische Alopezie bei Frauen: Die ersten Anzeichen

Die meisten Frauen erleben im Laufe ihres Lebens Phasen mit vermehrtem Haarausfall. Dies muss nicht immer gleich Anlass zur Sorge sein, sondern kann auch eine vorübergehende Erscheinung sein. Aber besonders in Phasen hormoneller Veränderungen wie beispielsweise durch Schwangerschaften und die Wechseljahre kann Haarausfall chronisch werden.

Was aber sind die ersten Anzeichen einer möglichen Androgenetischen Alopezie bei Frauen?

Die ersten Anzeichen für Androgenetischen Haarausfall bei Frauen sind meist subtil und entwickeln sich schleichend. Hier sind die häufigsten Symptome:

  • Ausdünnung am Scheitel: Das auffälligste und am häufigsten früh auftretende Zeichen ist eine allmähliche Ausdünnung des Haares im Scheitelbereich. Die Kopfhaut wird sichtbarer, besonders an der Oberseite des Kopfes.
  • Verbreiterung des Mittelscheitels: Frauen bemerken oft, dass der Mittelscheitel breiter wird, während die Haarlinie an der Stirn in der Regel erhalten bleibt.
  • Weniger Volumen: Das Haar wirkt insgesamt dünner und verliert an Volumen. Beim Frisieren oder Hochstecken kann es schwieriger werden, das Haar in Form zu bringen.
  • Vermehrter Haarausfall beim Kämmen oder Waschen: Man bemerkt mehr Haare auf der Bürste, im Abfluss oder auf dem Kopfkissen, jedoch seltener in Form von Büscheln, wie es bei anderen Arten von Haarausfall der Fall ist.
  • Veränderung der Haarstruktur: Das Haar wird oft feiner und brüchiger. Es kann schwieriger werden, es zu stylen und es fühlt sich weniger kräftig an.
  • Rückgang des Haarwachstums: An den betroffenen Stellen wächst das Haar langsamer nach oder nicht mehr so dicht wie zuvor.

Wenn einige dieser Symptome auf Sie zutreffen, empfehlen wir Ihnen einen Dermatologen oder Trichologen aufzusuchen, um eine frühzeitige Diagnose und potenzielle Behandlungsmöglichkeiten zu besprechen. Eine frühzeitige Behandlung kann helfen, das Fortschreiten des Haarausfalls zu verlangsamen.

Androgenetische Alopezie bei Frauen: Verlauf nach der Ludwig-Skala

Die androgenetische Alopezie schreitet bei den betroffenen Frauen in unterschiedlichem Tempo voran. Es gibt keine festgelegten Zeitspannen, da verschiedene Faktoren wie genetische Veranlagung, Hormonspiegel und Lebensstil eine Rolle spielen.

Meist ist der Verlauf schleichend, und es kann auch immer wieder Phasen des Stillstands geben. In der Regel nimmt die Androgenetische Alopezie zwischen dem 30. und 40. Lebensjahr ihren Anfang, wobei die Schwere meist mit steigendem Alter zunimmt. Frauen mit einem maskulinen Behaarungstyp sind häufiger von Androgenetische Alopezie betroffen.


Bei allen Unterschieden im Verlauf, gibt es aber auch bestimmte Gemeinsamkeiten. Die Ludwig-Skala ist ein Klassifikationssystem, das verwendet wird, um den Verlauf von weiblichem Haarausfall, insbesondere bei Androgenetischer Alopezie, zu beschreiben. Sie unterteilt den Haarausfall bei Frauen in drei Hauptstadien, je nach Schweregrad des Haarausfalls:

Ludwig I: Milder Haarausfall

  • Es tritt eine leichte Ausdünnung des Haares auf, hauptsächlich am Oberkopf oder Scheitelbereich.
  • Die vordere Haarlinie bleibt weitgehend intakt, sodass der Haarausfall nicht sofort auffällt.
  • Das Haar kann etwas dünner erscheinen, aber kahle Stellen sind noch nicht sichtbar.

Ludwig II: : Mäßiger Haarausfall

  • Der Haarausfall wird deutlicher, das Haar im Scheitelbereich wird merklich dünner.
  • Es zeigt sich eine deutliche Verbreiterung des Scheitels.
  • Die Ausdünnung ist in diesem Stadium stärker ausgeprägt, und kahle Stellen beginnen sich abzuzeichnen.
  • Die Kopfhaut kann durch das verbleibende Haar hindurch schimmern.

Ludwig III: Schwerer Haarausfall

  • Der schwerste Grad der Ausdünnung, bei dem die Kopfhaut deutlich sichtbar wird.
  • Große Teile des Oberkopfes erscheinen kahl oder nur noch spärlich mit Haar bedeckt.
  • Die Haarlinie an der Stirn bleibt im Vergleich zu Männern jedoch oft erhalten.

Wenn diese Anzeichen auftreten, ist es ratsam, einen Dermatologen aufzusuchen, um eine frühzeitige Diagnose und potenzielle Behandlungsmöglichkeiten zu besprechen. Eine frühzeitige Behandlung kann helfen, das Fortschreiten des Haarausfalls zu verlangsamen.

Zusammenfassung der verschiedenen Stadien weiblichen Haarausfalls nach Ludwig:

StadiumBeschreibung
Ludwig I
Leichte Ausdünnung des Haares, vor allem am Scheitelbereich. Die vordere Haarlinie bleibt erhalten.
Ludwig II
Deutlichere Ausdünnung, der Scheitelbereich verbreitert sich. Kahle Stellen beginnen sichtbar zu werden.
Ludwig III
Starke Ausdünnung, große Teile des Oberkopfes erscheinen kahl oder spärlich mit Haar bedeckt. Die Stirnhaarlinie bleibt oft erhalten.

Behandlung und Therapie bei Androgenetischer Alopezie bei Frauen

Die Behandlung der androgenetischen Alopezie bei Frauen umfasst je nach Schweregrad des Haarausfalls und den individuellen Bedürfnissen verschiedene Ansätze. Die Wahl der Behandlung sollte allerdings immer in Absprache mit einem Arzt getroffen werden, um die beste Option für die jeweilige Situation zu finden. Wir stellen Ihnen die gängigen Behandlungsmöglichkeiten vor:

Medikamentöse Behandlungen:

  • Minoxidil: Eines der häufigsten topischen Mittel zur Förderung des Haarwachstums. Es wird direkt auf die Kopfhaut aufgetragen, um die Durchblutung zu fördern und Haarfollikel zu stimulieren.
  • Antiandrogene Medikamente: Dazu gehört Spironolacton, das die Wirkung von Androgenen blockiert und somit Haarausfall verlangsamen kann.
  • Orale Kontrazeptiva: Bei Frauen im gebärfähigen Alter können bestimmte Antibabypillen mit antiandrogenen Eigenschaften den hormonellen Einfluss auf den Haarausfall reduzieren.

Lasertherapie:

Niedrig dosierte Lasertherapie (LLLT) wird verwendet, um die Zellaktivität in den Haarfollikeln zu fördern und den Haarausfall zu verlangsamen.

PRP (Platelet-Rich Plasma):

Eine Therapie, bei der Blutplasma, das reich an Wachstumsfaktoren ist, in die Kopfhaut injiziert wird, um das Haarwachstum zu fördern.

Haartransplantation:

Bei fortgeschrittenem Haarausfall kann eine Haartransplantation in Erwägung gezogen werden, bei der gesunde Haarfollikel aus dichten Bereichen der Kopfhaut in kahle Stellen transplantiert werden.

Ergänzungen und Ernährung:

Eine ausgewogene Ernährung mit genügend Vitaminen (z.B. Biotin, Vitamin D, Eisen) kann das Haarwachstum unterstützen. Nahrungsergänzungsmittel, die speziell für Haare formuliert sind, können ebenfalls helfen.

Haarersatz (Haarteile, Haarbänder und Perücken):

Wenn medizinische Behandlungen den Haarausfall nicht stoppen oder begrenzen können, kann dies eine große Belastung für die betroffenen Frauen sein. Da Haare oft als Symbol für Schönheit, Jugend und Vitalität gelten, kann der Verlust zu einem Gefühl von Minderwertigkeit führen. Betroffene ziehen sich oft zurück, weil sie sich schämen oder unsicher über ihr Aussehen sind. Sie meiden möglicherweise soziale Aktivitäten, bei denen ihr Haarausfall sichtbar sein könnte, was zu Einsamkeit und sozialer Isolation führt.
Haarersatz wie Haarteile oder Perücken können für ein Stück Normalität sorgen, und dafür sorgen, dass der Haarverlust nicht sichtbar ist. Mit einem Toupim EigenHaarband aus dem eigenen Haaren und/oder Spenderhaar können Frauen sogar ihr natürliches Äußeres behalten. 

Androgenetische Alopezie bei Frauen und das Toupim EigenHaarband

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Häufig gestellte Fragen

Wie schnell schreitet Androgenetische Alopezie bei Frauen voran?

Die Geschwindigkeit, mit der die Androgenetische Alopezie (erblich bedingter Haarausfall) fortschreitet, kann von Frau zu Frau stark variieren. Es gibt keine festgelegte Zeitspanne, da verschiedene Faktoren wie genetische Veranlagung, Hormonspiegel und Lebensstil eine Rolle spielen. Hier einige wichtige Punkte zum Fortschreiten:

  1. Langsamer, schleichender Verlauf: Bei den meisten Frauen verläuft die Androgenetische Alopezie schrittweise über viele Jahre. Der Haarausfall beginnt oft mit einer Ausdünnung im Scheitelbereich und breitet sich dann aus.
  2. Phasen des Stillstands: Der Haarausfall kann über längere Zeiträume stabil bleiben, gefolgt von Phasen, in denen er schneller voranschreitet. Es ist nicht unüblich, dass sich das Fortschreiten verlangsamt und zeitweise stoppt.
  3. Abhängig vom Hormonhaushalt: Veränderungen im Hormonhaushalt, wie sie beispielsweise in den Wechseljahren oder bei bestimmten hormonellen Behandlungen auftreten, können das Fortschreiten beschleunigen.
  4. Früher Beginn führt oft zu stärkerem Verlust: Frauen, bei denen der Haarausfall bereits in jungen Jahren beginnt, neigen dazu, einen stärkeren Verlust über die Zeit zu erleben.
  5. Behandlung kann das Fortschreiten verlangsamen: Mit geeigneten Behandlungen wie Minoxidil oder Antiandrogenen kann das Fortschreiten verlangsamt oder in einigen Fällen gestoppt werden. Frühe Interventionen sind oft effektiver, um das bestehende Haar zu erhalten.

Insgesamt ist es wichtig, eine frühzeitige Diagnose zu stellen und gegebenenfalls eine Behandlung zu beginnen, um den Haarausfall zu kontrollieren und das Fortschreiten zu minimieren.

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es bei Androgenetischer Haarausfall?

Die Behandlung von androgenetischer Alopezie bei Frauen konzentriert sich darauf, den Haarverlust zu verlangsamen und das Haarwachstum zu stimulieren. Eine der wichtigsten Optionen ist Minoxidil, das einzige von der FDA zugelassene Medikament für Frauen mit Haarausfall. Minoxidil, meist in einer 2% oder 5% Lösung, wird direkt auf die Kopfhaut aufgetragen und kann helfen, den Haarausfall zu reduzieren und neues Haarwachstum zu fördern.

Ein weiteres häufig verwendetes Medikament ist Spironolacton, ein Antiandrogen, das die Wirkung von Androgenen (männliche Hormone) auf die Haarfollikel blockiert. Spironolacton wird oft Frauen verschrieben, die hormonelle Ungleichgewichte wie das Polyzystische Ovarialsyndrom (PCOS) haben, das zu einem Überschuss an Androgenen führen kann.

Für Frauen mit Hormonungleichgewichten können orale Kontrazeptiva ebenfalls eine Rolle spielen, da sie helfen, den Androgenspiegel zu regulieren. In schwereren Fällen kann eine Haartransplantation in Betracht gezogen werden, bei der gesunde Haarfollikel in die kahlen oder dünner werdenden Bereiche transplantiert werden.

Neben medikamentösen Behandlungen gibt es auch die Low-Level-Lasertherapie (LLLT), die die Durchblutung der Kopfhaut fördert und das Haarwachstum stimulieren kann. Eine weitere innovative Option ist die PRP-Therapie (Platelet-Rich Plasma), bei der wachstumsfördernde Faktoren aus dem eigenen Blut verwendet werden, um die Haarfollikel zu stimulieren.

Ernährung spielt ebenfalls eine Rolle: Eine ausgewogene Ernährung mit ausreichend Vitaminen und Mineralstoffen wie Eisen, Zink und Biotin kann die Haarqualität verbessern. Zusätzlich bieten kosmetische Lösungen wie Haarverdichtungssprays, Haarteile oder Perücken sofortige ästhetische Ergebnisse, um das Selbstbewusstsein zu stärken.

Insgesamt sind kombinierte Ansätze oft am effektivsten, um den Fortschritt der androgenetischen Alopezie zu verlangsamen.

Wie lange dauert hormoneller Haarausfall?

Hormoneller Haarausfall, auch bekannt als telogenes Effluvium, kann unterschiedlich lange andauern, abhängig von der Ursache und individuellen Faktoren. In der Regel dauert dieser Haarausfall etwa 3 bis 6 Monate, bis er sich stabilisiert. Sobald das hormonelle Ungleichgewicht, das den Haarausfall verursacht, behoben ist, beginnen die Haare wieder nachzuwachsen.

Beispiele für hormonelle Auslöser sind:
Schwangerschaft und postpartale Phase: Haarausfall tritt oft einige Monate nach der Geburt auf und normalisiert sich in der Regel innerhalb von 6 bis 12 Monaten.
Wechseljahre: Hier kann der Haarausfall länger anhalten, da hormonelle Veränderungen während dieser Phase dauerhaft sind.
Schilddrüsenprobleme oder Pille absetzen: Sobald die Hormone stabilisiert sind, kehrt das Haarwachstum oft zurück, was ebenfalls mehrere Monate dauern kann.

Der Prozess des Nachwachsens der Haare kann insgesamt bis zu 12 bis 18 Monate in Anspruch nehmen.